The Chronicles of Riddick

rafeman
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Kwisatz Haderach

The Chronicles of RiddickEs scheint, als hätte man besser noch ein halbes Jahr mit der Herausgabe des neuen Dudens gewartet. Die semantischen Perlen, mit denen uns da ´Chronicles of Riddick´ beglückt, gehörten nun wirklich in jedes lexikalische Standardwerk: Es ist schon erstaunlich, in welchem Ernst die Hauptcharaktere, allen voran natürlich Testosteronglatze Vin Diesel, Wörter wie ´Nekromonger´, ´Crematoria´ oder ´General Marshal´ über die Lippen bringen, ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken. Diese ungewollte (?) Komik verleiht dem Film die nötige Leichtigkeit und einen gewissen Trash-Faktor, was den Film erträglich, ja irgendwie sogar charmant macht.
Obwohl die Story erwartungsgemäss simpel gestrickt ist, hatte ich beim besten Willen Mühe, die Absichten und Beweggründe der meisten Figuren nachzuvollziehen. Die Logik hätte man am besten sowieso an der Kinokasse abgegeben,… aber was erzähl ich, so was hat mich ja noch nie gestört.
Angesichts der prächtig-protzigen Ausstattung und dem phantasievollen Produktionsdesign war ich erst geblendet und dachte, dieser Film könnte tatsächlich ernst gemeint sein. Zuerst wähnte ich mich sogar in einer dieser unsäglichen ´Dune´-Sequel-TV-Produktionen, merkte dann aber schnell, dass dieser Streifen sich in völlig anderen Sphären des Unsinns bewegte. Dies ist nicht abwertend zu verstehen. Nachdem ich mich erst mal an den eigenwilligen Charaketer des Film gewöhnt hatte, wurde ich prima unterhalten. Immer gespannt, was für eine Figur oder welche Location wohl als nächstes meine Lachmuskeln provozieren würde.
Es ist einer dieser B-Movies, der im Kleid einer A-Produktion daherkommt. Und in solchen Filmen macht Vin Diesel halt schon eine gute Figur (wenn ich nur mal was verstehen würde, wenn er dann mal was brummelt).
Leider schafft es dieser Trash Bonus nicht, den Film über die 2. Hälfte des Filmes zu retten. Dann gerät er so aus dem Takt, dass das anfängliche Amusement leider der Langeweile weichen muss. Wenigsten wird das ganze mit einem angemessenen Schluss abgeschmeckt, so dass man gut gelaunt das Kino verlässt.

Zum Abschluss zwei Gründe, warum eigentlich jeder ´Chronicles of Riddick´ gesehen haben sollte:
1. Wann sieht man schon mal Judi Dench und Vin Diesel im selben Film?
2. Das Science Fiction Genre ist in den Kinos in letzter Zeit sowieso untervertreten. Da hilft ´Riddick´ doch, die Wartezeit auf ´Star Wars Epi III´ zu verkürzen. (Wenn ich´s mir recht überlege wäre ich erleichtert, wenn ´Revenge of the Sith´ nur annähernd so unterhaltsam wird wie ´Riddick´. Aber nach Epi I und II mache ich mich besser schon jetzt auf eine Enttäuschung bereit.)