The League of Extraordinary Gentleman

rafeman
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Master of Advanced Studies in Business Intelligence

The League of Extraordinary GentlemanDie Idee, literarische Figuren in einer Geschichte zusammenzubringen und sie mit vereinten Kräften gegen das Böse kämpfen zu lassen, finde ich interessant. So genannte Crossovers sind in Comics schon länger die Regel (spätestens seit die einzelnen Verlage und Titel nicht mehr genug Zugkraft hatten, um eine breite Leserschaft an sich binden zu können) und auch im Kino wird man wahrscheinlich in Zukunft einige solcher Mischungen finden (´Alien vs. Predator´, ´Freddy vs. Jason´). Im Falle der ´The League´ wirkt leider der ganze Film wie ein Patchwork von Einzelteilen, die nicht ganz zusammenpassen wollen. Die Story weist keinen signifikanten Höhepunkt auf, und es ldsst sich kein nennenserter Spannungsbogen erkennen. Actionszene ist an Actionszene gereiht, und das ganze kommt ziemlich unmotiviert daher. Dabei scheint wirklich guter Wille vorhanden gewesen zu sein: Viele nette Ideen, detailreiche Ausstattung und solide Special Effects, und es wird sogar versucht, sämtlichen Hauptcharakteren Tiefe zu verleihen, was einem als Zuschauer aber irgendwie gar nicht interessiert. Story, Schauspieler, Dramaturgie, Musik und Special-Effects sind allesamt respektabel, laufen aber alle wie ihren eigenen Spuren, ohne mit den anderen Elementen ein homogenes Ganzes zu bilden. Im Falle von ´The League´ sind die Einzelteile mehr als die Summe derselben. Leider. Das ganze hätte ein respektables Fantasy-Abenteuer werden können, scheiterte aber leider am Versuch, einen ernsthaften, eigenständigen Film zu liefern. In diesem Fall ziehe ich Franchise-Ware wie die Verfilmungen von Marvel Comics oder die ´Matrix´ Episoden diesem Versuch, etwas relativ neues zu liefern, vor. Insbesondere, da praktisch jede Szene in ´The League´ an Versatzstücke anderer Filme erinnert: ´Indiana Jones´, ´Batman´, ´Hunt for the Red October´, ´Out of Africa´, ´Jenseits von Afrika´, ´Memories of an Invisible Man´. Fazit: Obwohl der Film prima unterhält, kann ich ihn nicht wirklich ernst nehmen. Die eigentlich schönen Effekte täuschen nicht darüber hinweg, dass der Film irgendwie lieblos daherkommt. Zumindest langweilte man sich nicht bei diesem Film…ausser Sean Connery, dem es wahrscheinlich auch langsam zum Halse raus hängt, seit Jahren dieselbe Rolle in verschiedenen Filmen zu spielen.