X-Men 3

rafeman
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Designer
Rating: 2.5

X-Men 3‘The last Stand’ macht niemandem ein X für ein U vor, aber mögen kann man ihn trotzdem irgendwie…

Ach, ist es schön, wieder einmal positiv überrascht zu werden. Nachdem ich die diversen himmelschreiend schlechten Kritiken über ‘X-Men: The Last Stand’ auf aintitcool.com gelesen hatte, machte ich mich schon einmal auf eine ziemliche Katastrophe gefasst. Und welch Wunder – diese Vorbereitung bescherte mir einen doch ziemlich befriedigenden Kinoabend.

Nicht, dass mich jetzt irgendwer falsch versteht: Der dritte Teil ist nicht grade ein Meisterwerk und ab und an zweifelt man an der Kompetenz der Macher, z.B. wenn Magneto innert Sekunden mal eben die Golden Gate Bridge ein wenig umbaut, es dann aber in noch kürzerer Zeit plötzlich eindunkelt. Gut – San Francisco liegt ziemlich nah am Ekuator, aber bitte, auch Leuten wie mir, die sich normalerweise an solchen Logiklöchern nicht allzu sehr stören, stösst das irgendwie sauer auf.

Nein, aber da ich wieder einmal das Allerschlimmste erwartet hatte, wurde ich positiv überrascht. Denn zu unterhalten weiss X-Men 3 auf jeden Fall. Ich stellte mir gar vor, dass es passieren könnte, dass man, wenn man nur die letzten paar Minuten der Trilogie zu sehen bekäme, man wirklich das Gefühl haben könnte, da habe man etwas wirklich episches und tolles verpasst. In Tat und Wahrheit finde ich die Ganze X-Men Verfilmungskiste eher durchschnittlich im Vergleich mit Glanzlichtern wie der Spider-Man Reihe oder der Rückkehr von Batman.

Insgeheim frage ich mich darum, warum mir denn diese X-Filmchen nicht so richtig schön reinbrettern wie z.B. die Matrix-Trilogie, die mich doch ziemlich begeistern konnte. Weiss auch nicht, wahrscheinlich einfach nicht ganz so schön durchgestylt in Form und Inhalt wie die Wachowskis beispielsweise so was machen. Irgendwo fehlts den Filmen einfach.

Das Positive: Ihren Teil des Kinotickets mehr als verdienen tun vor allem Logan, Erik und vielleicht noch Hank, die wirklich zu überzeugen und vor allem zu unterhalten wissen. Die Superkraft der meisten anderen Mutanten scheint es dagegen zu sein, zu nerven oder einfach herumzubitchen, wie z.B. Rogue, die sogar nach der Kur diese Fähigkeit nicht verloren zu haben zu scheinen tut.

Ich will übrigens gar nicht erst in die Diskussion einsteigen, was die Autentizität zum Comic anbelangt, denn obwohl mich die Comics früher mal ziemlich zu begeistern wussten, befasste ich mich zu wenig mit der “Gruppe X” wie sie bei uns hiess. Aber auch wenn das eine oder andere Detail nicht ganz der Vorlage entsprechen sollte,… ich meckere ja auch nicht am nächsten Spider-Man herum, obwohl ich allen guten Grund dazu hätte: Denn in ‘Spider-Man 3’ wird eine junge Frau namens Gwen Stacy (Bryce Dallas Howard) auftauchen. Wohlgemerkt dieselbe Gwen Stacy die in meinem allerallerersten ‘Die Spinne’ Comicheft vom Kobold umgebracht wird. Dies geschieht BEVOR Peter Parker Mary Jane kennenlernt, versteht sich. Aber eben, da sag ich ja auch nichts, obwohl mich zugegebenermassen die ganze Dark Phoenix Storyline (die ich dummerweise nicht kenne) doch ziemlich interessiert hätte, insbesondere nachdem sich online unzählige Kritiker darüber beklagt hatten, davon sei nichts, aber auch gar nichts nicht einmal angetönt worden im Film, nachdem am Ende vom zweiten Teil die Phoenix so schön angekündigt wurde.

Zum Abschluss möchte ich nur noch eins loswerden, das wohl allen auf der Zunge liegt, die den Film schon gesehen haben: Warum in Gottes Namen verpassten sie dem jungen Charles Xavier keinen megamässigen Afro in der Rückblende zu Beginn des Filmes? Da wurden Perlen vor die Säue gestreut.

Nunja, ich will die Zeit des geehrter Lesers nicht länger für dieses belanglose Gewäsch vergeuden, obwohl beispielsweise meine Kritik zu Brokeback Mountain erst vor kurzem mit Superlativen ausgezeichnet wurde: Als “Die wohl dümmste Kritik” wurde mein Text bezeichnet. Na ja, das muss man auch erst mal können.

Noch etwas in eigener Sache: Per sofort verfasse ich meine Texte im Stil eines Blogs, was nidwirkli.ch ja im Grunde auch ist. Das heisst ich pfeiffe auf Grammatik und Orthorexie und werde mir nicht mehr stundenlang irgend einen schönen Text aus den Fingern saugen, den am Schluss eh nur die wenigsten, nennen wir stellvertretend Meltman und Valserboy, zu schätzen wissen.

Archives | First published May 24, 2006